Geblendet von den
hunderttausend Scheinwerfern, taub von den zwanzigtausend Boxen, vergiftet von
den Schweiß-Deo-Parfüm-Gemischen fangen Sophie und ich an zu tanzen. Es dauert
keine zwei Sekunden bis uns zwei angetrunkene Typen auffordern mit ihnen zu
tanzen. „Äh, ich glaub…“, beginne ich, als ich mich umdrehe liegt Sophie schon
fast in seinen Armen. Okay. Auch gut.
Anscheinend tanzen wir. Der andere Typ zieht mich näher an sich und verschränkt
seine Finger mit meinen. „Wie heißt du?“, brüllt er in mein Ohr. „Ivy, und du?“
„Nils.“ Die ohrenbetäubend schlechte Musik macht eine weitere Unterhaltung fast
unmöglich. Ich war noch nie eine gute Tänzerin; und zu diesen missratenen Tönen
weiß ich einfach nicht meinen Körper zu bewegen. Nils übernimmt fortan diesen
Part. Er dreht mich um und schiebt meine Hüften hin und her. Ich schließe meine
Augen, wünsche meinen Freund herbei oder mich einfach weg. Aber ich werde
Sophie hier bestimmt nicht alleine lassen. Seine Hände gleiten weiter über
meine Hüften und versuchen zeitweise unter mein Top zu gelangen. Ich drehe mich
wieder zu ihm um und verschränke diskret meine Finger mit seinen. Locker lässt
er trotzdem nicht. Er ist schon viel zu betrunken um meine Worte vernünftig
verarbeiten zu können. Hinter seinem Rücken sehe ich Sophie mit ihrem Typen
tanzen. „HILFE“, forme ich mit dem Mund und erkenne, dass sie dasselbe tut.
„Ähm…tut uns wirklich Leid aber unsere Begleitung sucht bestimmt schon nach
uns. Er wollte uns was zu trinken holen. Ich glaube wir suchen ihn erstmal,
oder Sophie?“, rattere ich herunter und versuche eine möglichst deprimierte
Miene hinzubekommen. „Jaa, absolut. Er sucht schon nach uns. Okay, tschüss“,
sie winkt den beiden noch einmal kurz zu bevor sie mich durch die Menge schiebt
„Raus! Lauf!“ Als wir endlich aus der Tanzzone kommen brechen wir vor Lachen
zusammen. Made our day.